Glücksspielstaatsvertrag 2021: Was bedeutet das für den Spieler?

21.06.2022 - Einheitlichkeit, Transparenz, Spielerschutz und Sicherheit – das sind die Leitlinien des Glücksspielstaatsvertrags 2021. Doch wie wirken sich diese Änderungen auf die Spieler aus?
Im Jahr 2021 trat deutschlandweit der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Das führte dazu, dass sich sowohl für Online-Casinos als auch für deren Kunden einiges geändert hat. Vor dem Inkrafttreten der neuen Regelung war Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, das eigene Lizenzen vergeben hat. Der Bundesregierung fehlte die Einheitlichkeit.
Welche Änderungen ergeben sich aus dem Glücksspielstaatsvertrag?
Neuerungen durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021
Im Rahmen des Vertrags hat sich die Bundesregierungen einiges einfallen lassen. Diese Neuerungen können für Spieler sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Nutzer, die weiterhin uneingeschränkt im Online-Casino spielen möchten, bleibt daher kaum eine andere Wahl als auf ein Casino ohne Lizenz zurückgreifen, wodurch sie sogar mit geringem Aufwand die Sperrdatei umgehen können. In den nachfolgenden Abschnitten werden die größten Neuerungen in der deutschen Glücksspielbranche zusammengefasst:
Einzahllimits für Spieler
Möchte man im Online-Casino oder auch im Online-Wettbüro für Sportwetten Geld setzen, schiebt der Staat jetzt bei 1.000 € pro Monat den Riegel vor. Größere Einzahlungen können Nutzer nicht mehr tätigen.
Mit diesem Einzahllimit verfolgt die Bundesregierung verschiedene Ziele: Einerseits sollen Besucher von Online-Casinos dadurch besser vor einer Überschuldung geschützt werden. Andererseits ist das Limit von 1.000€ aber auch eine Ergänzung zum Geldwäschegesetz.
Erweiterung der Sperrdatei
Der Glücksspielstaatsvertrag vom Juli 2021 sieht vor, dass jedes Unternehmen, das Casino-Spiele anbietet, an die OASIS Sperrdatei angebunden ist – dies gilt auch für Gastronomiebetriebe, die nur einen einarmigen Banditen in ihrem Gasträumen betreiben.
Die Anbindung an OASIS soll sicherstellen, dass Personen, die in der Sperrdatei angezeigt werden, am Spielen gehindert werden. Um das zu gewährleisten, sind Casino-Betreiber und betroffene Gastwirte dazu verpflichtet, die Ausweisdaten ihrer spielenden Gäste mit der Sperrdatei abzugleichen. Dies diene vor allem der Suchtprävention.
Bessere Umsetzung von Jugendschutz und Prävention
Dass Glücksspiel erst ab 18 Jahren legal ist, hat sich durch den Glücksspielstaatsvertrag nicht geändert. Dennoch müssen Gerätebetreiber den Jugendschutz nun noch besser umsetzen. So soll es jungen Menschen etwa durch verpflichtende Ausweiskontrollen erschwert werden, Glücksspiel zu betreiben. Zudem werden Online-Casinos dazu angehalten, Selbstschutzfunktionen gut sichtbar in die Konten ihrer Kunden zu integrieren. So sollen sich Nutzer zum Beispiel selbst ein individuelles Einzahllimit, eine zeitliche Begrenzung und einen regelmäßigen Reality Check einstellen können. Ebenso müssen Spieler stets in der Lage sein, den Spielerselbstausschluss umzusetzen – nicht erst nach Kontaktaufnahme mit dem Kundensupport, sondern direkt in ihrem Spielerkonto.
Einschränkung von Live-Wetten und Spielen
Live-Wetten können bei Spielern für einen ordentlichen Adrenalinschub sorgen. Um eine Überschuldung durch Impulswetten zu verhindern, gibt es auch bei Live-Wetten Einschränkungen. Dies soll unter anderem das Kartenzählen verhindern. Auch Ben Affleck hat man das Kartenzählen übrigens einmal vorgeworfen.
Wie macht sich der Glücksspielstaatsvertrag bemerkbar?
Trockene Paragrafen sind das eine. Das, was am Ende beim Spieler davon ankommt, ist das andere. Casinos mit deutscher Glücksspiellizenz sind zwar vollkommen legal, transparent und sicher, bieten aber für viele Glücksspielfreunde schlichtweg zu wenig Abwechslung. Meist findet man in solchen Online-Casinos nur noch Slots – davon zugegebenermaßen eine große Auswahl. Doch Live-Casino-Spiele oder auch ganz banale Tischspiele gegen den Computer sucht man vergebens. In Hinblick auf den Spielerschutz mag das Vorteile haben. Doch Nutzer, die gerne Baccarat, Roulette, Blackjack oder Poker spielen, können das nun nicht mehr tun.
Auch das Einzahllimit von 1.000 € bringt nicht nur Vorteile. Vielen Spielern ist das Limit zu gering. Bei den 1.000€ handelt es sich nämlich um einen fixen Betrag, der auf jeden Spieler gleichermaßen angewendet wird – unabhängig von dessen Budget. Für jemanden, der am Existenzminimum lebt, hat das verhältnismäßig hohe Limit keinen Effekt. Großverdiener, die ihren Status als High Roller bisher genossen haben, können diesen nun nicht mehr ausleben. Auch für sie ist bei 1.000€ Schluss. Kein Wunder also, dass viele Spieler unzufrieden mit den neuen Regelungen sind und deshalb lieber auf ein Online-Casino ohne Lizenz zurückgreifen oder gar ganz auf neue Online-Games umsteigen.