Das digitale Zeitalter - sich in der Erziehung richtig verhalten
31.10.2017 - Es gibt heutzutage kaum noch eine Möglichkeit, den Verlockungen des digitalen Zeitalters zu entrinnen. Überall, wo wir gehen und stehen werden uns die Smartphones, Tablets und PCs mit Internetzugang schmackhaft gemacht, fast immer sind wir über die sozialen Medien mit unseren Freunden und Verwandten 24 Stunden, rund um die Uhr, vernetzt.
Dass wir in diesem Zeitalter leben, mag man gut oder schlecht finden. Dass diese Themen eine große Rolle spielen und unser Leben prägen, ist allerdings eine Tatsache. Und diese Tatsache macht sich auch bei unseren Kleinen bemerkbar, denn hochmoderne Technik scheint auf sie eine beinahe magische Sogwirkung zu haben. Wie sollen Eltern mit diesem Thema umgehen? Die Kinder von den Spielzeugen weghalten oder sie bewusst an die moderne Technologie heranführen? Dieser Artikel gibt über diese wichtigen Fragen Aufschluss und Denkanstöße.
Warum Kinder sich zu Technik so magisch hingezogen fühlen
Besonders Kinder haben eine angeregte Phantasie – oft so viel angeregter als wir Erwachsenen. Doch denken wir an unsere eigene Kindheit zurück, so stellen wir oft fest, dass auch wir damals nicht viel an Material brauchten, um uns die tollsten Welten auszudenken. Wie hätten wir es selbst gefunden, wenn diese Welten hinter einem Bildschirm auf uns warten würden? Mit all den Informationen, Verlockungen, medialen Spielereien dieser Welt? Hätten wir gelangweilt den Blick abgewendet? Wohl kaum.
Genauso muss es den Kindern heute, gehen, die ja auch zusätzlich noch zu den Digital Natives gehören, für die der Umgang mit solchen Geräten gar nichts Besonderes mehr ist – schließlich existieren diese Geräte seit ihrer Geburt. Die Zeiten von langsamen ISDN-Verbindungen, in denen beispielsweise das Streamen von Serien zum Beispiel via Netflix unmöglich war, ist für sie nur eine vage Beschreibung der Vergangenheit. Für sie herrscht die Highspeed-Datenwelt, und sie kennen und wollen keine andere. Warum nicht? Nun, es ist ganz ähnlich wie beim Umzug: Sich zu vergrößern geht immer, sich zu verkleinern aber fällt den meisten Menschen sehr schwer.
Außerdem sind die Firmen clever: Egal, welche mobilen Internetgeräte man hat, sie alle bieten verschiedenste Möglichkeiten, sich mit Dingen zu beschäftigen. Die Apps, die es gibt, sind vielfältig und allein die Zahl der Spiele ist Legion. Diese sind zudem sehr unterschiedlich: Von Puzzles bis hin zu anderen Rätseln, von Rennspielen über Strategiespielen, von Shootern bis hin zu eher für Kindern entwickelten Spielen ist wirklich alles geboten. Dass die Kleinen dieser Verlockung erliegen, ist alles, nur nicht unverständlich.
Warum es keinen Sinn macht, die Kinder von Technologie fernzuhalten
Es macht überhaupt keinen Sinn, die eigenen Kinder dogmatisch von den Spielereien fernhalten zu wollen, auch nicht vom Internet. Denn mehr und mehr gewinnen digitale Geräte eine große Bedeutung während der Schulzeit, der Ausbildung und des Arbeitslebens. Immer mehr Erwachsene arbeiten ganz automatisch mit diesen Geräten, egal, ob sie sie mögen. Die Zukunft wird sich weiterhin in diese Richtung entwickeln – zumindest, wenn keine riesige Gegenbewegung entsteht. Dies erscheint im Moment aber eher unwahrscheinlich. Realistischer ist, dass digitale Medien noch mehr in unser Leben eingreifen werden. Statt also dogmatisch „Nein“ zu sagen, sollten wir unsere Kinder lieber systematisch, aber kontrollierend eingreifend in diese Welt einführen – und ihnen gleichzeitig den Charme und Reize der analogen Spielzeuge zeigen, etwa von Holzspielzeugen und ähnlichen Gegenständen. Wenn sie die Reize beider Welten kennen, können sie es auch schätzen lernen, das Gerät mal bei Seite zu legen und sich mit etwas „Echtem“ zu beschäftigen.
Wie die Heranführung funktioniert
Die Heranführung kann aber nur funktionieren, wenn die Eltern die Technologie zumindest annähernd und von Beginn an genauso gut kennen wie die Kids. Um einschätzen zu können, wann die Kinder überhaupt die kognitiven Fähigkeiten zur Beschäftigung mit solchen Themen haben, ist es sehr wichtig, dass man sich mit der Entwicklung von diesen beschäftigt. Dazu können verschiedene Theorien sehr wichtige Anhaltspunkte liefern. Danach sollte man sich richten und ihnen kleinere Freiheiten einräumen, wenn sie so weit sind. Ansonsten kontrolliert man klug, welche Geräte sie benutzen und sucht das erste womöglich selbst mit aus, wobei verschiedene Kriterien abzuwägen sind, da die Geräte alle ihre Vorzüge und Nachteile haben – man muss letztendlich hier vom eigenen Geschmack ausgehen. Gerade bei kleineren Kindern muss man natürlich berücksichtigen, dass die Geräte, die man kauft auch schnell kaputt gehen können, gerade, wenn die Tablets (wie meistens) eine Glasoberfläche haben.
Nichtsdestotrotz muss man ihnen auch Bücher vorlesen, mit ihnen spielen, Dinge unternehmen und sie nicht nur der erstaunlichen, digitalen Welt überlassen. Einen Großteil ihrer sozialen Fähigkeiten bilden sie nämlich ganz sicher nicht am PC oder dem Smartphone aus, sondern in der Interaktion mit anderen Menschen. Wer diese Tatsache ignoriert, darf sich nicht wundern, wenn sich das eigene Kind mehr für das Internet als für Menschen interessiert. Und es ist kaum etwas trauriger als die Kinder, die neben den Eltern herlaufen, die mal wieder nur mit dem Smartphone beschäftigt sind und ihren Kindern so ein falsches Vorbild bieten. Auch die Eltern sind zur sozialen Interaktion aufgerufen!